HerrgottHö, St. Stefan ob Stainz

Essen mit Erlebnisfaktor

Hier isst man nicht, hier erlebt man. So würde ich einen der schönsten Genussorte des weststeirischen Schilcherlands skizzieren. Erst 2022 eröffnet, zieht er mittlerweile so viele Gäste an, dass man auf einen Tisch zum Sonntagsbrunch monatelang wartet, sagte man mir. Ein Aufenthalt an einem Samstagmittag, noch dazu bei besonders einladendem Wetter, entpuppte sich hingegen als gut besucht, aber entspannt.

Das Ankommen erfolgt stufenweise. Auf der Rückseite des Hauses begrüßen uns hohe Sträucher aus Rosen und Hortensien. Von der Dachterrasse her kommen Lachen und Musik, hier wird Hochzeit gefeiert. Der Empfang ist einnehmend – „Servus, ich bin der Alexander!“ –, beeindruckend auch die Weite des Entrees. Es öffnet sich der Blick Richtung Garten (zauberhaft) und auf die verschiedenen Ebenen des Hauses (alle mit Lift verbunden).

Die Tische sind schön gedeckt, Stimmung macht auch massives Holz in modernem Design – und dann die Terrasse und der Luxusausblick. So erträumt man sich zeitgemäße Gastlichkeit. Die Weine des Hauses, alle in Weiß, gibt es von klassischen bis zu modernen Rebsorten, und sie stammen aus Bioanbau. So wie die Roten, die handverlesen von guten österreichischen Winzern bezogen werden.

Eine klare Empfehlung als Aperitif sind der sprudelnde Muskat Bleu und der Isabella, aber auch der – stille – Souvignier Gris aus der Liga der Piwi-Rebsorten, auf die man im Familienweingut der Strohmaiers stark setzt.

Die Gerichte – aus der einsehbaren Küche – sind zart, luftig und elegant-steirisch, serviert wird auf liebevoll zusammengewürfeltem „Vintagegeschirr“. Was früher die Vorlegeteller waren, sind heute die reichlich Platz bietenden Portionsteller – wenn das die Oma wüsste. Die Speisekarte wurde vom anfänglichen Nobelbuschenschank-Angebot auf Edelrestaurant umgestellt und bietet klein, aber besonders fein Fisch, Fleisch und Vegetarisches für vermutlich jeden verwöhnten Gaumen. Sowie natürlich süße Verlockungen.

In der kühleren Jahreszeit erlauben die Gasträume dank durchgehender Glasflächen Richtung Süden genauso den märchenhaft freien Blick über das Steirerland – wem da nicht das (grüne) Herz aufgeht …?!